Sometimes it's hard to move on

Vielleicht hat es den Anschein, ich würde zurechtkommen und die Zeit ohne dich genießen, aber das trügt. Ich denke sehr oft an dich, erinnere mich gerne an die Zeit zurück, wo wir füreinander da und unzertrennlich waren. Auch, wenn es schmerzhaft war und immer noch ist, wenn ich an dich denke, und daran, als ich dich loslassen musste. Du hast mir versprochen, du rufst mich jeden Tag an, und erzählst mir wie alles ist. Das hast du auch getan. Wir haben stundenlang telefoniert, über Gott und die Welt. Manchmal sogar bis spät in die Nacht und immer, wenn meine Eltern ins Zimmer kamen, tat ich mich schlafend und habe das Telefon unter meinen Kopfkissen versteckt, weil ich nicht wollte, dass sie mir dich wegnehmen. Du hast mich jedes Jahr in den Sommerferien besucht. Und du kannst dir gar nicht vorstellen, wie sehr ich mich immer auf diese Tage mit dir gefreut habe, oder wie sehr ich weinte, als du gingst. Ich schaue mir heute noch gerne Bilder und Videos von uns an, in denen wir rumalbern und glücklich sind, weil wir einander endlich wiederhaben. Wenn ich an meine alte Schule vorbeigehe, denke ich daran, als du plötzlich weg warst, und ich keine Freunde hatte. Ich wurde gemobbt und saß während der Pausen alleine im Klassenzimmer, während andere Kinder draußen in der Sonne spielten. Es war einfach das schönste überhaupt für mich zu wissen, dass ich jemand hatte, der für mich da war. Auch wenn du so weit weg warst und ich mir eigentlich schon neue Freunde gesucht hätten könnte. Aber ich wollte niemanden. Und ich glaube sogar, mich wollte auch niemand. Für andere war ich unsichtbar, das stille Mädchen, das nie redete. Manchmal schrieben wir auch Briefe. Wir schickten uns Bilder, nachdem wir uns ein ganzes Jahr nicht gesehen hatten. Ich habe dieses Bild von dir immer noch, und werde es wohl immer behalten. Es ist eines der ersten Dinge, die ich jeden Morgen sehe. Die Zeit verflog so schnell, dass wir kaum noch Zeit für uns hatten. Wir telefonierten oder schrieben uns nur alle paar Monate. Und als wir dann mal redeten, hatten wir immer weniger zu erzählen, weil wir uns zu lange nicht gesehen hatten. Die Gespräche wurden zwar kürzer, aber ich war froh von dir zu hören. Natürlich hatte ich dann auch ein paar andere Leute kennengelernt, mit denen ich viel unternahm, und dachte so immer weniger an dich. Wir telefonierten auch kaum noch, aber darüber machte ich mir keine Sorgen. Irgendwann, als ich dann in dieses tiefe Loch von Traurigkeit geriet, traute ich mich nicht, mich bei dir zu melden. Irgendwann hast du es dann getan, aber ich erzählte dir nichts, aus Angst, du würdest nichts mit mir zu tun haben wollen. Ich schwieg. Irgendwann brach ich dieses Schweigen. Wochen, Monate, Jahre vergingen und ich hörte nichts von dir. Obwohl ich mir zu dieser Zeit nichts sehnlichster wünschte, als deine Stimme am Telefon zu hören, oder eine Sms von dir zu lesen, in der du schriebst, wie sehr du mich vermisst, so wie du es früher immer getan hast. Vielleicht ist es auch meine Schuld, ich hätte weiterhin schweigen sollen.
Seitdem ich dich verloren habe, habe ich angst vor der Nähe anderer, obwohl ich sie gleichzeitig liebe. Ich gebe mich so oft stark, kalt und desinteressiert gegenüber anderen, aber in Wahrheit bin ich ganz anders. Das mag auch der Grund sein, wieso ich mich nicht gerne auf andere einlasse. Ich habe einfach eine scheiß Angst davor, jemanden zu verlieren. Aber ich hasse diese Einsamkeit. Wo bist du, gerade jetzt, wo ich dich brauche? Ich dachte du wirst immer für mich da sein.

Nach diesen Jahren ohne dich, bin ich so etwas wie eine einsame verlorene Seele, die durch die Gegend schwirrt, ohne Ahnung wohin sie soll oder was sie tut. 



Ich vermisse dich. So so sehr.

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