Until we bleed

Der Saal leert sich, laute Musik ertönt, das Licht geht an, es wird hell. Gekicher, Gerede. Ich gehe zwischen den Menschenmassen die Treppe herunter und halte mich dabei am Geländer fest, aus angst, hinzufallen. Mir ist schwindelig, ich fühl mich nicht gut. ''Alles ok?'' - ''Ja, mir gehts gut.'' Die Tür steht offen, ich trete ein und werfe einen Blick in den Spiegel. Meine Augen sehen leer aus, fühlen sich schwer an, werden beschmückt von tiefen Augenringen. Menschen kommen und gehen. Ihre Mundwinkel bewegen sich, aber ich kann keine Wörter verstehen. Jemand packt mich am Arm, zieht mich aus dem Raum heraus. ''Wie spät ist es?'' -''23 Uhr, komm jetzt.'' Überall stehen Menschen, manche schauen zu mir, manche bemerken mich nicht mal. Meine Beine sind wackelig und mir fällt es schwer, jeden dieser Schritte zu machen. Draußen riecht es nach Alkohol und Zigaretten. Schon wieder höre ich Bässe in meinen Ohren, Stimmen und Hupen. Aber es fühlt sich alles nicht real an. Jeder hier lebt. Nur ich nicht. Ich bin innerlich schon tot. Ich bleibe kurz stehen und schaue in die Dunkelheit. Von weiten sehe ich Lichter von Clubs. Alles ist taub. Wir steigen ins Auto, ich lehne mich zurück und schließe meine Augen. Denke an all das, was Geschehen ist, und was noch kommen wird. Doch sobald es kommt, werde ich untertauchen. Die Schmerzen sitzen tief in mir. So tief, dass sie mich innerlich zerreißen und mir keine Kraft mehr geben, die ich jetzt so dringend gebrauchen könnte. Jeder Atemzug tut weh. Für einen Moment ist alles ruhig. ''Scheiße.'' Ich hebe meinen Kopf. ''Was ist los?'' - ''Hier muss ein Unfall gewesen sein.'' Ich schaue aus dem Fenster. Die Straße ist so gut wie leer gefegt. Nur ein halb kaputtes Auto und dessen Besitzer sind durch die Laternen zu erkennen. Er flucht und schüttelt den Kopf. Wir steigen aus. ''Kann ich Ihnen helfen?'' Ich schaue mich weiter um. Am Rand der Straße liegt ein Ree. Es ist wunderschön. Aber es bewegt sich nicht, es ist tot. Ich betrachte es lange und stelle mir vor, wie es wäre, wenn ich eines Tages dort liegen würde. 


Und auf einmal ist die Stille viel zu laut.

9 Kommentare:

  1. weißt du was, ich glaub ich hab mich in deinen Schreibstil verliebt :* Deine Texte kann man total gut lesen, und vor allem kann man sich dabei alles so toll vorstellen. Nur das ich das Ende total traurig fand, aber ansonsten ganz gut :) ♥

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  2. ich werd schon ganz neidisch wegen deiner hübschen texte..

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  3. Huhu du, vielen Dank.
    Der Tag war dann gar nicht so schlimm, obwohl die Leute, die mir am Wichtigsten sind, nicht da waren.

    Mir gefällt dein Blog und ich folge dir jetzt. Ich erwarte nicht, dass du mir auch folgst, ich wollte es dir nur sagen, weil du einen sehr eindrucksvollen Schreibstil hast, obwohl ich deine Texte nicht ganz verstehe, weil ich dich ja nicht kenne. Mach weiter so!

    xxx

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  4. Hallo:)
    Ich hab gesehen, dass du Leser meines alten Blogs "Stay True. Stay You." bist. Ich wollte nur bescheid sagen, dass ich einen neuen Blog habe und würde mich freuen, wenn du weiterhin Leser bist.
    http://tastetheweightlessness.blogspot.de/

    Liebste Grüße:)

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  5. Wow, du hast wirklich einen umwerfenden Blog!



    Besuch' mich doch auf meinem neuen Blog: http://xbeautyxloungex.blogspot.de/ ! Du bist herzlichst eingeladen und ich würde mich wirklich sehr freuen, dich als meine neue Leserin begrüßen zu dürfen. Ich bin bereits bei dir Leserin. - Viele Küsschen Natalie

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  6. Hey du :)
    Ich wollte dir nur kurz meinen neuen bloglink dalassen.
    Wir lesen uns hoffentlich <3
    lg♥
    http://she-screams-in-the-silence.blogspot.de

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