Der Pulsschlag bleibt, doch der Blick ist tot

''Alles gut bei dir?'', fragt sie mich und sieht mir besorgt in die Augen. ''Ja.'' Ich nicke und ziehe die langen Ärmel von meinem Pullover herunter, sodass man meine neuen Narben nicht sieht. Aber nichts ist gut bei mir, rein gar nichts. Ich verstecke meine wahren Emotionen hinter einer Fassade, lasse niemanden dahinter blicken. Sie setzt sich zu mir auf die alte Couch und zündet sich eine Zigarette an. Ich schaue zu, wie der Rauch vom Wind weggepustet wird. ''Du wirkst heute so lustlos und traurig.. Muss ich mir wieder Sorgen machen?'' - ''Ich bin halt müde, aber mir gehts gut. Mach dir wirklich keine Sorgen um mich.'', gebe ich zurück und spiele ein unechtes lachen vor, was aber so echt klingt, dass ich mir fast selbst glaube. Sie nickt, aber ich weiß, dass sie mir nicht glaubt. Sie weiß immer, wie es mir geht. Dann nimmt sie mich in den Arm. Küsst meine Stirn und Haare. Sagt, ''Ich liebe dich.'' und verschwindet wieder, bevor ich überhaupt reagieren kann. Zurück bleibt nur der Zigarettenrauch und diese monotone Einsamkeit.


Bis man mir meinen Mund aufschneidet und all die ungesagten Wörter aus der Kehle fischt, 
werde ich schweigen wie ein Grab.

2 Kommentare:

  1. Hey,
    richtig toller Blog!
    kann dich gut verstehn...
    hast du vielleciht lust auf gegenseitiges verfolgen?
    lg
    http://she-screams-in-the-silence.blogspot.de

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